Grundwissen Elektromobilität
Technisches Grundwissen für das Laden von Elektroautos
Die Ladeleistung von Elektroautos
Zur Berechnung der Ladeleistung benötigen Sie folgende Informationen:
- die Anzahl der Phasen (ein- oder dreiphasig)
- die Spannung Ihres Stromanschlusses für die Ladestation
- die Stromstärke Ihres Stromanschlusses für die Ladestation
Außerdem spielt bei einem dreiphasigen Anschluss die Art, wie die Ladestation an das Netz angeschlossen ist, eine Rolle. Sollte bspw. eine Stern- oder Dreieckschaltung vorliegen, beträgt die Spannung 230 oder 400 Volt.
Mit diesen Informationen können Sie die Ladeleistung ganz einfach selbst berechnen:Ladeleistung von Elektroautos bei Einphasenwechselstrom:
Ladeleistung (3,7 kW) = Phasen (1) * Spannung (230 V) * Stromstärke (16 A)
Ladeleistung bei Drehstrom, Dreiphasenwechselstrom mit Sternschaltung:
Ladeleistung (7,4 kW) = Phasen (2) * Spannung (230 V) * Stromstärke (16 A)
Ladeleistung bei Drehstrom, Dreiphasenwechselstrom mit Sternschaltung:
Ladeleistung (11 kW / 22 kW) = Phasen (3) * Spannung (230 V) * Stromstärke (16 A / 32 A)
Ladeleistung bei Drehstrom, Dreiphasenwechselstrom mit Dreieckschaltung:
Ladeleistung (11 kW / 22 kW) = Wurzel (3) * Spannung (400 V) * Stromstärke (16 A / 32 A)
Ladezeiten von Elektroautos
Auch die Ladezeit Ihres Elektroautos können Sie ganz schnell selbst berechnen. Dafür müssen Sie lediglich die Kapazität der Batterie durch die Ladeleistung des E-Autos teilen.
Da während des Ladevorgangs die Ladeleistung nicht konstant ist, sollten Sie bei Ihrer Berechnung den Multiplikator von 1,3 aufschlagen.
Beträgt also bspw. die Batteriekapazität 50,0 kWh und die Ladeleistung 11 kW, ergibt dies nach obiger Formel eine Ladezeit von circa 6 Stunden.
Reichweite von Elektroautos
Die Reichweite Ihres Elektroautos können Sie ebenfalls selbst ermitteln. Dafür verwenden Sie folgende Formel:
Wenn Ihre Batteriekapazität also 50,0 kWh und der Energieverbrauch 16 kWh pro 100 km beträgt, erhalten Sie eine Reichweite von rund 312 Kilometern.
Unterschied zwischen AC-Laden und DC-Laden
Prinzipiell wird zwischen zwei Ladearten unterschieden: AC-Laden und DC-Laden.
Es wird vom AC-Laden gesprochen, wenn der im Fahrzeug eingebaute Gleichrichter die Umwandlung des Stroms übernimmt. Dabei wird der öffentliche Wechselstrom in den benötigten Gleichstrom umgewandelt.
Beim DC-Laden hingegen wird der Wechselstrom außerhalb des Fahrzeugs in Gleichstrom umgewandelt. Dies kann bspw. in der Ladestation erfolgen. Das DC-Laden ermöglicht eine höhere Leistung, wodurch sich Ladevorgänge erheblich verkürzen.
Welche Steckertypen für Elektroautos gibt es?
Typ 2-Stecker (EU-Standard)
Der Typ 2-Stecker ist für dreiphasiges Laden konzipiert und in Europa Standard. Öffentliche AC-Ladestationen sind mit Typ 2-Steckdosen mit 22 kW (400 V, 32 A) ausgestattet.
Eine optimierte Version des Typ 2-Steckers (auch Mennekes-Stecker genannt) verwendet auch der Automobilhersteller Tesla an seinen Superchargern in Europa.
Combo-Stecker
Der Combo-Stecker (Combined Charging System CCS) ist eine Ergänzung des Typ 2-Steckers mit 2 zusätzlichen Kontakten für DC (Gleichstrom)-Laden an öffentlichen Stationen mit bis zu 350 kW (High-Power-Charging).
CHAdeMO-Stecker
Der CHAdeMO-Stecker ist ein asiatischer Standard für DC (Gleichstrom)-Laden (Schnellladesystem) und erlaubt Ladevorgänge mit bis zu 100 kW. An öffentlichen Ladestationen in Deutschland steht der CHAdeMO-Standard meist mit einer Leistung von 50 kW zur Verfügung.
Typ 1-Stecker
Hierbei handelt es sich um einen einphasigen Stecker, der Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A) erlaubt. Der Typ 1-Stecker wird vor allem bei Elektroautos aus dem asiatischen Raum verwendet. An öffentlichen Ladestationen in Europa ist dieser Steckertyp nur im Ausnahmefall vorzufinden.